Rechnungserstellung an Amazon? Ist so was möglich?
Guten Tag,
ich benötige eure Hilfe. Wir verkaufen seit kurzer Zeit auf Amazon. Da wir das Warenwirtschaftssystem SAP nutzen, müssen die Kunden angelegt werden und wir müssen eine Ausgangsrechnung/Auftragsbestätigung ggf. verschicken. Wir haben aufgrund der Empfehlung des Amazon Mitarbeiters den automatischen Umsatzsteuerberechnungsservice aktiviert. Dieser bietet ja auch Vorteile und Amazon erstellt eine Rechnung für uns an den Kunden. Wir sind ein Unternehmen das zu 90% B2B verkauft. Nun meine Frage: Gibt es eine Möglichkeit Amazon sozusagen als “Händler” einzustufen, der eine Rechnung von uns bekommt ( Nettobetrag, USt. sind ausgewiesen - Frage wäre welche Rechnungsadresse Amazon hat) oder wäre es sinniger die automatische Rechnungserstellung zu deaktivieren (was den Verlust der Vorteile mit sich bringen würde) , jedoch könnten wir den Kunden im System anlegen, Ihm eine Rechnung zu schicken etc. ?
Hat jemand eventuell Erfahrungen damit? Btw wir haben unser erstes Gerät verkauft und natürlich muss alles ordnungsgemäß von Anfang an laufen. Ich bedanke mich schon mal im Voraus für eure Mithilfe!
17 replies
Seller_Poo9GORlCjZT7
Hi
SAP: Wenn man SAP als Wawi oder eigentlich als ERP nutzt muss man keine Rechnung und vor allem keine Auftragsbestätigung verschicken. Man muss vor allem die Rechnung erzeugen aber alles andere ist doch Konfigurationssache (Customizing).
Amazon: Warum wollt Ihr eine Rechnung an Amazon schicken? Amazon kauft nichts von Euch und Ihr erbringt keine Dienstleistung an Amazon. Entweder habe ich da etwas falsch verstanden oder Ihr.
jambo
Mordwurst
Seller_Nsby4zSh4yO7X
Moment, ich hole Popcorn.
Um auch was konstruktives beizutragen: amazon erstellt eine Rechnung an den Kunden und Ihr wollte eine Rechnung an amazon dafür stellen? Was wollt ihr denn berechnen?
Umsatzsteuerberechnungsservice ist keine so gute Idee. Suchwort: innergemeinschaftliche Lieferung, prüfungspflicht der Steuer ID des Kunden etc. Grade wenn das Geschäft viel B2B ist.
Seller_mtd5Cj4PzaFDM
In dem Fall hättest du dich Wochen vorher bereits informieren müssen wie der Hase läuft.
Seller_cMor5KCdJl4h6
Kannst du die erzeugte rechnung nicht einfach herunterladen ( manuell oder automatisiert) und diese dann einlesen und verbuchen? SAP kann doch eigentlich fast alles?
Seller_fUC1S5MsJDWYk
Man kann es auch über Sammelkonten/Sammeldebitoren aggegieren. Spart enorm viel Aufwand.
Ich darf’s mal aufs Kleine runterbrechen:
Amazon fakturiert Eure Knoblauchpresse für 10 Euro + 16% USt = 11,60 Euro - diese 1,60 Euro schuldet Ihr schon mal dem Finanzamt, denn die Rechnung wird in Eurem Namen ausgestellt.
Jetzt stellt Ihr Amazon eine Rechnung über eine nicht gelieferte Knoblauchpresse und werdet nicht nur bei Amazon Verwunderung ernten, sondern schlimmstenfalls dadurch auch noch ein zweites Mal steuerpflichtig für die USt!
Im Amazon-B2B-Business wäre das extrem nachteilig, denn ihr hättet keine Nettopreisanzeige (müsst also optisch mit Bruttopreisen gegen andere Nettopreise kämpfen). Schlimmer noch ist, dass viele Businesskunden eine ordentliche Rechnung erwarten und dazu die Ama-B2B-Beschaffungsregeln so einstellen, dass eine ordentliche vorsteuerabzugsfähige oder igL-berechtigte Rechnung erstellt wird. Ohne VCS werdet Ihr einfach nicht angezeigt. Euch gibt’s dann nicht mehr.
Genug der Warnungen, wenden wir uns den Lösungen zu.
Die VCS-Lösung ist Voraussetzung für das volle B2B-Programm, also nehmt Euch mal einen pfiffigen Steuerberater und einen SAP-Integrator, gebt denen viel Kaffee und erarbeitet eine Lösung für das Problem…
Steuerlich gibt es einige Lösungsmöglichkeiten, was hier spezielle an die Adresse von @internetzshop und seinen Einwand " Suchwort: innergemeinschaftliche Lieferung, prüfungspflicht der Steuer ID des Kunden etc." gerichtet ist. Da sehe ich auch weniger das Problem. Sauber mit Profis aufsetzen, mit dem FA rechtssicher abstimmen und das Problem ist keins mehr
VCS ist mittlerweile so ausgereift, dass man damit nicht besser und nicht schlechter dasteht als mit externen Rechnungstools oder eigener Software. SAP-ERP und S/4HANA setzt ja ebenfalls auf Vertex.
Detaillierter kann ich nicht darauf antworten, denn dazu gibt es viele Einflussfaktoren zu berücksichtigen um hier einen Weg aufzuzeigen (SAP-ERP / SAP Business-One / SAP All-in-One, Fulfillment in DE/CEE/PanEU, Unternehmenssitz, Produktarten, etc.).
Je nach eigener IT-Expertise / Supportverträgen kann man die Aggregation im eigenen Haus machen oder extern dazukaufen.
Seller_fUC1S5MsJDWYk
Noch eine Frage: Seid Ihr die mit den Super-Verpackungsmaschinen?
Seller_uQxNAOJaPwfZk
Amazon erstellt die Rechnung an den Kunden in Eurem Namen incl. einer fortlaufenden Re.Nr., also müsst Ihr diese nur ausdrucken und für Euren Steuerabschluss abheften.
Seller_hAh4iofP8uq7r
Ich kenne SAP nicht, wenn man da die Rechnungen wirklich einfach einlesen lassen kann wäre das natürlich töfte. Ansonsten machen wir es wie antigrav schon sagte, mit Sammelkonten. Alle Rechnungsbeträge zusammenrechnen (selbstredend getrennt je nach Steuerschlüssel) und in einer Position auf ein Banksachkonto für Amazon buchen. Da gibts mit Sicherheit verschiedene Ansätze und Tricks, die du dir aber leider selbst erarbeiten musst.
Natürlich solltest du dir die Rechnungen selbst von Amazon trotzdem runterladen und abspeichern/abheften, damit du nicht in 10 Jahren bei einer Steuerprüfung darauf angewiesen bist, dass Amazon sie dir noch zu Verfügung stellt.
Grüße
Seller_mwHQwPhAfQKdZ
Guten Morgen Audion,
ich kann euch aus eigener Erfahrung stark von der alleinigen Verwendung des Amazon Umsatzsteuerberechnungsservice abraten. Es bringt mehr Nach- als Vorteile. Falls eine gescheite Buchführungs-Software, insbesondere für den PAN-EU Versand, inklusive Steuerberater-Netzwerk benötigt wird kann ich euch Amainvoice empfehlen.
Beste Grüße
Seller_hVU9A1JtshQTU
Also wir haben das am Anfang ähnlich gemacht. Lass Amazon die Rechnung an den Kunden schicken. für deine Warenwirtschaft lade den Transaktionsbericht herunter zu der Amazon Auszahlung und daraus dann einen kompletten Beleg der der Zahlung entspricht. Als Kunde würde ich je nach Marktplatz einen Kunden anlegen schon wegen der Steuer. Zwischenzeitlich setzen wir aber mit Vario8 ein Warenwirtschaftssystem ein das über API mit Amazon und anderen Marktplätzen verbunden ist.