GPSR bei Büchern und CDs? Hilfe!
Ich verkaufe seit mehr als 15 Jahren antiquarische Bücher und CDs auf amazon, mein Lager umfasst mehr als 10.000 Artikel. Und nun sehe ich in der Verkäuferleistung, dass bei "Compliance mit gesetzlichen Anforderungen" bisher für mehr als 1000 davon entweder "Kontaktdaten der veranwortlichen Person", "Kontaktdaten des Herstellers" oder "Warnhinweise und Sicherheitsinformationen" eingefordert werden, für letztere besteht ein "Remissionsrisiko". Und wie ich gerade sehe, wird die Zahl jede Minute größer, heute Abend bin ich vielleicht bei meinem kompletten Lagerbestand anegkommen. Mal im Ernst: Was soll das? Es geht um gebrauchte Bücher und CDs und nicht um Dinge mit Kabel oder sonstwas Gefährliches/Elektrisches. Ich versteh's nicht.
39 replies
Seller_gX1r7HAdIW0i5
Dann am besten mal zum Thema GPSR einlesen. EU schreibt vor, amazon (und wir) müssen umsetzen. Aber ist ja nun auch nicht erst seit gestern bekannt...
Seller_FJChsitX8Vq0L
Es war abzusehen, dass es so kommen wird. Ich gehe davon aus, dass alle Bücher die Amazon selbst angelegt hat bzw. die vom VLB kommen, mit den erforderlichen Daten versehen sind. Alle Titel, die von Marketplace-Verkäufern angelegt wurden, werden es schwer haben hier zu überleben.
Die Lösung wäre (und das wird z.B. bei Ebay vermutlich auch funktionieren), diese Bücher in der Kategorie "Antiquitäten" anzulegen. Antiquitäten sind ja von GPSR ausgenommen. Aber das umzusetzen wird bei Amazon unmöglich sein. Ich persönlich gehe davon aus, dass sehr viele Tausend Artikel aus dem Medienbereich (und vermutlich auch einige andere) spätestens im Dezember aus dem Amazon-Katalog verschwinden werden.
In dem Punkt kann man Amazon keinen Vorwurf machen. GPSR gilt im Prinzip für alle Produktgruppen, bis auf explizit benannte Ausnahmen. Das kannst Du in den einschlägigen GPSR-Informationen nachlesen.
Seller_FJChsitX8Vq0L
Meine Ansicht spielt hier überhaupt keine Rolle. Ich habe nie behauptet, dass ich die GPSR-Anforderungen für sinnvoll oder umsetzbar halte. Insbesondere für gebrauchte Artikel ist das nahezu unmöglich. Ich versuche lediglich die Auswirkungen auf unser Geschäft abzuschätzen und mich so weit es möglich ist darauf einzustellen. Dabei habe ich das Geschäft mit CDs und LPs für mich bei Amazon bereits gestrichen und für einen Großteil der Bücher sehe ich auch schwarz - aber vielleicht irre ich auch (was ich natürlich hoffe)
Seller_FJChsitX8Vq0L
Womöglich gibt es für einige Deiner CDs eine Lösung. Wenn Du in der Liste auf "Senden" klickst, kommt ja die von Dir beschriebene Auswahlmöglichkeit. Bei etlichen Artikeln (nicht bei allen!) kannst Du da unten "Nachweis der Produktsicherheit" anklicken. Und da kannst Du anklicken, dass das Produkt "keine Warnhinweise oder Sicherheitsinformationen enthält".
Dann kommt von Amazon der Hinweis, dass das jetzt innerhalb von 24 Stunden geprüft wird. Mit Glück war es das dann. Mit Pech halt nicht. Ich habs bei einigen Artikeln durchexerziert und kann in 24 Stunden sagen, ob diese noch in der Liste erscheinen.
Das wäre für Deine 10.000 Artikel ein immenser Aufwand. Aber immerhin womöglich eine Lösung. Vielleicht wissen wir morgen mehr
Seller_FJChsitX8Vq0L
Ich habe jahrelang auf ZVAB verkauft, auch bevor die zu Amazon gehörten. Vor 3 Jahren habe ich dort aufgehört, weil ich seitdem peu à peu reduziere.
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass ZVAB bzgl. Regularien, Verschriften und bürokratischem Aufwand im Vergliche zu Amazon paradiesisch ist. Ich kann es tatsächlich nur empfehlen. Allerdings lohnt es sich wirklich nur für antiquarische Bücher, je seltener und teuerer umso besser. Die Plattform ist bei wirklichen Sammlerstücken auch im Ausland bis hin zu den USA bekannt und beliebt. Wie die jetzt GPSR handhaben kann ich natürlich nicht sagen.
Was die Bucht angeht, verkaufe ich auch da den selben Bestand an Büchern wie bei Amazon. Dazu Sammlerspielzeug, was ich nur in der Buch anbiete. Aus meiner Sicht lohnt sich auch die Bucht. Zumindest im Bereich der antiquarischen Sammlerstücke habe ich da gute Erfahrungen gemacht. Bei Amazon gehen neuere Bücher bzw. modernes Antiquariat (also mit ISBN) besser - Bücher ohne ISBN sind m.E. bei Ebay besser aufgehoben. Man kann ja mit dem Basisshop anfangen und testen - dafür kann man kostenlos 400 Artikel pro Monat listen. Besonders interessant ist dort, dass Du "Beobachtern" eines Angebots konkret einen Preisvorschlag unterbreiten kannst. Da ist zumindest bei mir ein echter Mehrwert.
Bei CDs und LP kann ich auch Discogs empfehlen. Ist günstig, international anerkannt undunterliegt fast keinen Regulierungen. Ich wünsch Dir viel Erfolg, wo auch immer Du landest.
Seller_FJChsitX8Vq0L
PS: Falls Du Interesse an meinem Restbestand von 900 Büchern (die meisten eingeschweisst) haben solltest, schick ich Dir gerne eine Mail mit Link zum Bestand. Kaffee in München gibts gratis dazu 😉
Seller_Pi40ItelM8PXM
Ja, Discogs hatte ich auch schon im Blick, hab mich aber noch nicht mit den Gepflogenheiten dort auseinandergesetzt. Ich hab auch keine Erfahrungswerte, wie bekannt / verbreitet diese Plattform ist. Die Freaks kennen das ziemlich sicher, aber der Durchschnittskäufer wohl eher weniger?! Bei mir hat heute das Hinaufzählen der zu bearbeitenden Listings bei 2462 (von ca. 15.000) gestoppt - was auch immer das heißen mag. Du bist in München?
Seller_FJChsitX8Vq0L
Ich hab mal eine Mail von Trudering nach Guiching geschickt 😉
Seller_C8h4Nw9mDkWNH
Kann das nirgendwo anklicken, nur auf senden und das war es. Aber schön wäre es, wenn es so wäre und wie gesagt, auf bereits produzierte Artikel die vor dem 13.12. angelegt wurden gilt dieses Gesetz auch nicht, aber Amazon macht es trotzdem, weil sie damit die kleinen Händler wegbekommen, die dieses Unternehmen so groß machten einst wie es jetzt ist, wir haben unsere Schuldigkeit getan, wir können gehen.
Seller_C8h4Nw9mDkWNH
Laut den Indern die mich 2x die Woche anrufen, wird Amazon alle Artikel die im Katalog sind dann rauswerfen, sofern wir nichts hochladen.
Die scheint es nicht zu interessieren, dass es erst nach dem 13.12. gilt, die gleichen Infos wie Du bekam ich nämlich auch vom Händlerbund, von Idee und Spiel und von diversen Anwälten die ich kontaktierte.
Aber wir wissen doch alle Amazon interessiert es nicht, irgendein Inder hat dass da zusammenprogrammiert und dann muss es auch so umgesetzt werden, denn was Amazon einmal umsetzt ist Gesetz und fertig, es geht ja offensichtlich keiner dagegen vor, auch der Händlerbund leider nicht.
Seller_C8h4Nw9mDkWNH
Was ist denn nun eigentlich inzwischen draus geworden, Du meintest Du hast angeklickt, dass man keinen Warnhinweis braucht?
In 24 Stunden sollte sich was ändern, ist das denn passiert, ist ja nun schon wieder 2 Wochen her?
Bei uns ist nichts passiert bisher, da bleibt alles beim Alten, keine Ahnung wie lange es dauert, oder ob sich überhaupt was ändern wird, ich fürchte wenn das tatsächlich alles manuell geprüft wird, sitzen wir noch in 10 Jahren hier und warten bei der Masse die jetzt wahrscheinlich da versucht irgendwie was zu retten.
Seller_FJChsitX8Vq0L
Ich glaube Amazon hat sich übernommen und eine große Black Box geschaffen, wo die selbst nicht mehr durchblicken Angefangen vom Amazon-Katalog, in dem Infos, Bilder und Schreibrechte schon immer willkürlich schienen - da schon haben die die Kontrolle verloren.
Notwendige Änderungen sind nur Flickschusterei und gehen regelmäßig in die Hose - so wie z.B. die Umstellung auf DD+7, die nie wirklich geklappt hat und wo auch keiner durchblickt.
Und als Neuestes halt GPSR. Da ignoriert Amazon aus meiner Sicht die eigentliche Verordnung (Artikel, die vor 13.12. gelistet sind, sind eigentlich nicht betroffen). Und es hat bei Amazon auch niemand eine Ahnung wie das umgesetzt wird, und welche Folgen es hat. Der Aussage deiner Telefonate mit den Indern steht eine Amazon-Info entgegen. Da hieß es: "Wenn wir auf Verstöße gegen unsere Richtlinien aufmerksam werden, z. B. Angebote mit ungültigen Informationen oder abgelaufenen Verträgen, deaktivieren wir diese." Was genau heißt aufmerksam werden? Nur nach Denunzierungen oder macht die KI aufmerksam? Oder weiß das überhaupt jemand bei Amazon?
Big Black Box: Amazon hat bei ihren Systemen aus meiner Sicht einen Großteil der Kontrolle verloren.
Seller_RNcG9mBJUvsvL
Das betrifft nicht nur Bücher oder CD´s sondern alle Artikel. Bei uns jede Produktgruppe und wir verkaufen kein einziges Produkt welches ein Sichehreitshinweis benötigt und bei uns sind es über 170.000 Artikel. Zwar sind erst über 500 Artikel betroffen, aber alle aus allen Kategorien. Also werden wir bei allen Artikeln bestätigen müssen, das kein Sicherheits Hinweis von nöten ist. Aber was ich mich Fragen, denn wir haben die letzten Tagen einige neue Artikel gelsistet, warum man dies nicht schon beim Anlegen bestätigen kann mit einem Häkchen oder so.
Seller_FJChsitX8Vq0L
Da haben wir was gemeinsam - und den Text hab ich auch gefunden. Irgendwo im Nachstz bei IT Recht stand noch der Hinweis "sofern diese die Richtlinie 2001/95/EG" erfüllen - da hab ich mich dann aber ausgeklinkt.
Ich sehe es zwar ähnlich wie Du, halte mich mit einer Auslegung aber zurück, weil ich nicht tief genug drin stecke. Aber ich befürchte, dass Amazon diesen Passus nicht so auslegen wird wie wir es uns vorstellen.
Seller_kk4qW64pINsVu
Hi all, same problem here almost over 500+ products have the same issue. Has anyone come up with a solution. This is scary IMO
Seller_Eh7qouyAkhp5Z
danke an die EU und allen die uns das Leben zur Hölle machen